2nd edition
Mit Werken von
Anna Gohmert, Renate Liebel, Marie Lienhard, Anna Schiefer und Julia Wirsching
Kuratiert von
Sascia Bailer und Didem Yazıcı
Frauen* – insbesondere Mütter* – leisten weiterhin den Großteil un(ter)bezahlter Sorgearbeit, sei es im privaten oder im öffentlichen Bereich. Im Kunstbetrieb werden diese Ungleichheiten im Zusammenhang mit Sorgeverantwortung noch verstärkt; der Gender Pay Gap im Kunstbereich liegt höher als im gesamt-gesellschaftlichen Durchschnitt und Diskriminierung aufgrund von Sorgearbeit ist weit verbreitet: „Sex, Tod, Politik: Die Kunst kann heute alles zeigen. Aber Kinder? Sie sind kein Thema. Vor allem für ihre Mütter gelten sie als Karrierekiller“, so die Kunstkritikerin Elke Buhr im Kunstmagazin Monopol.
Unser künstlerisch-aktivistisches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm setzt sich gegen solche hartnäckigen, patriarchalischen Narrative zur Wehr, da sie festzuschreiben scheinen, wie Fürsorge in unserer Gesellschaft organisiert wird – und dadurch nur weiterhin Menschen ausschließt, die Fürsorge leisten. Indem wir also feministische Ethiken der Fürsorge in den Vordergrund stellen – durch künstlerische Arbeiten und diskursive Formate – wollen wir diese diskriminierenden Erzählungen in Frage stellen und gemeinsam Gegenentwürfe ausloten:
Die Ausstellung zeigt fünf Stuttgarter Künstlerinnen, die ebenfalls Mütter* sind, mit Arbeiten, die sich mit Fürsorge, reproduktiver Gerechtigkeit, gesellschaftlichen Rollenerwartungen, Naturheilkunde, Verletzlichkeit und Abhängigkeitsverhältnissen auseinandersetzen. Die Ausstellung wird durch ein Veranstaltungsprogramm eröffnet, das Antworten auf die Frage sucht: Welche strukturellen Veränderungen im Kunstbereich sind notwendig, um den Lebenswirklichkeit von Künstler*innen mit Sorgeverantwortungen gerecht zu werden?
In Vorträgen, Performances und Workshops sind die Teilnehmenden eingeladen, über die Beziehung von Kunst und Fürsorge zu lernen und kollektiv Strategien und Forderungen auszuloten, wie den Bedürfnissen von Sorgearbeitenden in der Kunst Rechnung getragen werden kann.
„Mothers*, Warriors, and Poets: Fürsorge als Widerstand“ verfolgt das Ziel, kunstschaffende Eltern in der Region zu vernetzen – und alle, die für diese Themen Sorge tragen möchten. Kunstschaffende mit Sorgeverantwortung sollen in ihrer Arbeit und ihren Rahmenbedingungen bestärkt werden; bestehende Initiativen und Widerstandsenergien sollen zusammengebracht werden, um ein kollektives Manifest für einen gerechteren Kunstsektor in Stuttgart und Umland zu verfassen.
„Mothers*, Warriors, and Poets“ ist eine künstlerisch-aktivistische Plattform, die von den Stuttgarter Künstlerinnen Anna Gohmert, Renate Liebel und Marie Lienhard gegründet wurde, um die Beziehung zwischen künstlerischer Produktion und Mutterschaft* zu hinterfragen und neu zu verhandeln. Der Name der Plattform ist inspiriert von der Selbstbeschreibung der Schwarzen Feministin Audre Lorde, “black, lesbian, mother, warrior, poet.” Für Lorde war es von zentraler Bedeutung, sich mit mehreren Begriffen gleichzeitig zu beschreiben, da diese die Komplexität ihrer Identität als auch ihrer Kämpfe als Schwarzer Feministin, Künstlerin, und Mutter* aufzeigt – Eine Mutter*-Künstler*in zu sein bedeutet, gleichzeitig eine Krieger*in zu sein, und radikal und poetisch wie eine Dichter*in zu denken. Für diese Ausgabe von „Mothers*, Warriors, and Poets“ luden die drei Initiatorinnen der Plattform die Künstlerinnen Anna Schiefer und Julia Wirsching ein, sowie Didem Yazıcı und Sascia Bailer als Kuratorinnen – alle lassen sich als freie Kulturschaffende mit Sorgeverantwortung in Baden-Württemberg verorten.
*Wir verwenden den Begriff Mutter mit einem *, um diesen für alle Menschen mit Sorgeverantwortung zu öffnen.
In Kooperation mit DAS BÜNDNIS.
2nd edition
Frauen* – insbesondere Mütter* – leisten weiterhin den Großteil un(ter)bezahlter Sorgearbeit, sei es im privaten oder im öffentlichen Bereich. Im Kunstbetrieb werden diese Ungleichheiten im Zusammenhang mit Sorgeverantwortung noch verstärkt; der Gender Pay Gap im Kunstbereich liegt höher als im gesamt-gesellschaftlichen Durchschnitt und Diskriminierung aufgrund von Sorgearbeit ist weit verbreitet: „Sex, Tod, Politik: Die Kunst kann heute alles zeigen. Aber Kinder? Sie sind kein Thema. Vor allem für ihre Mütter gelten sie als Karrierekiller“, so die Kunstkritikerin Elke Buhr im Kunstmagazin Monopol.
Unser künstlerisch-aktivistisches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm setzt sich gegen solche hartnäckigen, patriarchalischen Narrative zur Wehr, da sie festzuschreiben scheinen, wie Fürsorge in unserer Gesellschaft organisiert wird – und dadurch nur weiterhin Menschen ausschließt, die Fürsorge leisten. Indem wir also feministische Ethiken der Fürsorge in den Vordergrund stellen – durch künstlerische Arbeiten und diskursive Formate – wollen wir diese diskriminierenden Erzählungen in Frage stellen und gemeinsam Gegenentwürfe ausloten:
Die Ausstellung zeigt fünf Stuttgarter Künstlerinnen, die ebenfalls Mütter* sind, mit Arbeiten, die sich mit Fürsorge, reproduktiver Gerechtigkeit, gesellschaftlichen Rollenerwartungen, Naturheilkunde, Verletzlichkeit und Abhängigkeitsverhältnissen auseinandersetzen. Die Ausstellung wird durch ein Veranstaltungsprogramm eröffnet, das Antworten auf die Frage sucht: Welche strukturellen Veränderungen im Kunstbereich sind notwendig, um den Lebenswirklichkeit von Künstler*innen mit Sorgeverantwortungen gerecht zu werden?
In Vorträgen, Performances und Workshops sind die Teilnehmenden eingeladen, über die Beziehung von Kunst und Fürsorge zu lernen und kollektiv Strategien und Forderungen auszuloten, wie den Bedürfnissen von Sorgearbeitenden in der Kunst Rechnung getragen werden kann.
„Mothers*, Warriors, and Poets: Fürsorge als Widerstand“ verfolgt das Ziel, kunstschaffende Eltern in der Region zu vernetzen – und alle, die für diese Themen Sorge tragen möchten. Kunstschaffende mit Sorgeverantwortung sollen in ihrer Arbeit und ihren Rahmenbedingungen bestärkt werden; bestehende Initiativen und Widerstandsenergien sollen zusammengebracht werden, um ein kollektives Manifest für einen gerechteren Kunstsektor in Stuttgart und Umland zu verfassen.
„Mothers*, Warriors, and Poets“ ist eine künstlerisch-aktivistische Plattform, die von den Stuttgarter Künstlerinnen Anna Gohmert, Renate Liebel und Marie Lienhard gegründet wurde, um die Beziehung zwischen künstlerischer Produktion und Mutterschaft* zu hinterfragen und neu zu verhandeln. Der Name der Plattform ist inspiriert von der Selbstbeschreibung der Schwarzen Feministin Audre Lorde, “black, lesbian, mother, warrior, poet.” Für Lorde war es von zentraler Bedeutung, sich mit mehreren Begriffen gleichzeitig zu beschreiben, da diese die Komplexität ihrer Identität als auch ihrer Kämpfe als Schwarzer Feministin, Künstlerin, und Mutter* aufzeigt – Eine Mutter*-Künstler*in zu sein bedeutet, gleichzeitig eine Krieger*in zu sein, und radikal und poetisch wie eine Dichter*in zu denken. Für diese Ausgabe von „Mothers*, Warriors, and Poets“ luden die drei Initiatorinnen der Plattform die Künstlerinnen Anna Schiefer und Julia Wirsching ein, sowie Didem Yazıcı und Sascia Bailer als Kuratorinnen – alle lassen sich als freie Kulturschaffende mit Sorgeverantwortung in Baden-Württemberg verorten.
*Wir verwenden den Begriff Mutter mit einem *, um diesen für alle Menschen mit Sorgeverantwortung zu öffnen.